Botulinum / Botox®
Botox® bzw. Botulinumtoxin ist ein hochwirksames Gift, das die Signalübertragung an der neuromuskulären Endplatte hemmt. Dadurch wird die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin verhindert. Folge ist bei einer Anwendung im Gesicht eine Einschränkung der mimischen Muskulatur. Dadurch werden bestehende Falten durch Muskelentspannung beseitigt.
Vor allem früher kam es nicht selten zu einer gefürchteten schweren Vergiftung durch das Toxin, welches häufig durch den Verzehr verdorbener Nahrungsmittel erworben wurde. In diesem Zusammenhang spricht man auch von Botulismus (Erstbeschreiber Justinus Kerner 1817). Wenn keine Behandlung erfolgte, konnte eine Vergiftung (Intoxikation) über eine Atemlähmung zum Tode führen.
Heute kann Botox® in der modernen Medizin therapeutisch genutzt werden. Neben der Behandlung von neurologischen Erkrankungen kommt es besonders in der ästhetischen Medizin zum Einsatz. Insbesondere in der Faltenbehandlung findet es durch Lähmung hyperaktiver Gesichtsmuskeln breite Anwendung.
Botulinumtoxin ist ein zweikettiges Polypeptid und lässt sich serologisch in sieben verschieden Untergruppen, die Typen A - G, unterteilen. Die verschiedenen Untergruppen unterscheiden sich in ihrer Wirkdauer und Potenz, wobei dem Typ A die stärkste Wirkung und längste Dauer zugeschrieben wird.